CD- Kritik Kulturwoche.at 2012
www.kulturwoche.at/index.php?option=com_content&task=view&id=2988&Itemid=28
Mike Scharf & Urban Dreamtime - Songbook One
Dem österreichischen Gitarristen und Komponisten Mike Scharf ist mit seiner ersten CD "Songbook One" eine durchaus interessante Sammlung vokallastiger, smooth-funkiger Jazz-Stücke gelungen.
Mit Alegre Correa, der auf dem Track "Land of Love" zu hören ist, sowie Herwig Gradischnig und Danny Grissett ist die Spitze des heimischen und internationalen Jazz-Szene ebenso auf dem Album vertreten, wie einige jene Alleskönner, die wir bereits seit Jahren immer wieder gerne hören, darunter Gina Schwarz, (Bass), Sebastian Grimus (Saxophon), oder die im Soul und Funk, beheimateten und in ihrem Ausdruck so versierten Vokalistinnen Caroline de Rooij und Patrizia Ferrara.
Die Songs, alles Eigenkompositionen, bewegen sich in den verschiedenen Stilen des Jazz smooth und gut geölt hin und her: Der Opener "Two weeks in love" erzählt von zwei Wochen 'beneath the sheets', und wurde, ebenso wie der groovig-bluesige Track "Sweet Green Light", "Bolted Gates" und "Painting Time" vom Poeten Peter Waugh mit Lyrics versehen. Erzählt wird auf "Songbook One" von der Sehnsucht nach dem Paradies, schicksalshafte Liebe, oder einfach zwischenmenschlichem Glück. Die rhythmischen Akzentuierungen und zahlreichen Modulationen auf "You're in My Heart" machen zum komplexesten Stück des Albums. Wunderschön unterlegt werden die Kompositionen, die sich zwischen brasilianischer Samba, Blues und Funk bewegen, von Christian Ziegelwanger am Schlagzeug.
Der stille Höhepunkt des Albums ist allerdings "Annika schläft", ein für Trio geschriebenes Instrumentalstück, in dem die junge Pianistin Julia Siedl am Flügel dem Sopransaxophon Gradischnigs einen Blumenteppich zu bereiten scheint. Mit "Annika schläft" ist Scharf eine jener Kompositionen gelungen, die man einfach nur immer und immer wieder hören möchte.
Alles in allem ein harmonisches Album, das einen mit auf eine verzauberte Reise im Mondschein nimmt, und sich ein wenig zurückhaltend aber doch in die Familie europäischer Jazz-Platten gesellt, die man, als Plattenregale noch existierten, um ein Abenteuer reicher in jene gestellt hat. (Denise Riedlinger)
www.kulturwoche.at/index.php?option=com_content&task=view&id=2988&Itemid=28
Mike Scharf & Urban Dreamtime - Songbook One
Dem österreichischen Gitarristen und Komponisten Mike Scharf ist mit seiner ersten CD "Songbook One" eine durchaus interessante Sammlung vokallastiger, smooth-funkiger Jazz-Stücke gelungen.
Mit Alegre Correa, der auf dem Track "Land of Love" zu hören ist, sowie Herwig Gradischnig und Danny Grissett ist die Spitze des heimischen und internationalen Jazz-Szene ebenso auf dem Album vertreten, wie einige jene Alleskönner, die wir bereits seit Jahren immer wieder gerne hören, darunter Gina Schwarz, (Bass), Sebastian Grimus (Saxophon), oder die im Soul und Funk, beheimateten und in ihrem Ausdruck so versierten Vokalistinnen Caroline de Rooij und Patrizia Ferrara.
Die Songs, alles Eigenkompositionen, bewegen sich in den verschiedenen Stilen des Jazz smooth und gut geölt hin und her: Der Opener "Two weeks in love" erzählt von zwei Wochen 'beneath the sheets', und wurde, ebenso wie der groovig-bluesige Track "Sweet Green Light", "Bolted Gates" und "Painting Time" vom Poeten Peter Waugh mit Lyrics versehen. Erzählt wird auf "Songbook One" von der Sehnsucht nach dem Paradies, schicksalshafte Liebe, oder einfach zwischenmenschlichem Glück. Die rhythmischen Akzentuierungen und zahlreichen Modulationen auf "You're in My Heart" machen zum komplexesten Stück des Albums. Wunderschön unterlegt werden die Kompositionen, die sich zwischen brasilianischer Samba, Blues und Funk bewegen, von Christian Ziegelwanger am Schlagzeug.
Der stille Höhepunkt des Albums ist allerdings "Annika schläft", ein für Trio geschriebenes Instrumentalstück, in dem die junge Pianistin Julia Siedl am Flügel dem Sopransaxophon Gradischnigs einen Blumenteppich zu bereiten scheint. Mit "Annika schläft" ist Scharf eine jener Kompositionen gelungen, die man einfach nur immer und immer wieder hören möchte.
Alles in allem ein harmonisches Album, das einen mit auf eine verzauberte Reise im Mondschein nimmt, und sich ein wenig zurückhaltend aber doch in die Familie europäischer Jazz-Platten gesellt, die man, als Plattenregale noch existierten, um ein Abenteuer reicher in jene gestellt hat. (Denise Riedlinger)